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Rezensionen juristischer Literatur

KI im Betrieb

W. Däubler, KI im Betrieb, Erstauflage, 2025, Bund – Verlag

 

 

Eine Rezension zu:

Titelcover klein

 Wolfgang Däubler/Ernesto Klengel (Hrsg.)

KI im Betrieb

Handbuch für die Praxis in Betrieben und Behörden,

mit Empfehlungen, Musterformulierungen und Checklisten

Erstauflage

Frankfurt/Main: Bund – Verlag, 2025, 307 S., 49,00 Euro inkl. MwSt.

ISBN 978-3-7663-7539-1

www.bund-verlag.de

Die Nutzung von KI im Betrieb ist ein Aspekt der Digitalisierung der Arbeitswelt. Das neue Werk bietet eine prägnante und sehr verständliche Erläuterung des gesamten Spektrums der Nutzung von KI im Betrieb, nicht nur der bestehenden Rechtsprobleme. Das Handbuch hat den Stand von Juli 2025 und berücksichtigt bis zum Redaktionsschluss noch sämtliche Entwicklungen in allen einschlägigen Bereichen der KI – Nutzung.

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten 20 – 30 Jahren sehr verändert und wurde immer digitaler – als Bestandteil einer sogenannten Informationsgesellschaft. Diese Tendenzen haben sich während der Corona – Pandemie deutlich verstärkt und die Eile der Umsetzungspraktiken hat – teilweise auf Kosten von Qualität – zugenommen. Digitale Agenden sind global präsent. Der weltweiten Informationsgewinnung korrespondiert eine jederzeitige Erreichbarkeit, wobei immer mehr Arbeit im Home – Office und in mobiler Arbeit geleistet werden, mit gesundheitlichen Begleiterscheinungen. Berufliches und privates lässt sich oftmals nicht mehr klar trennen. Längst werden Roboter in der Fertigung eingesetzt, die nicht krank werden können. Lernende Systeme in der KI übernehmen immer mehr Steuerungsaufgaben, aber sie sind immer nur so gut, wie die Software, auf denen sie beruht. Jeder Personaler weiß inzwischen vor dem Bewerbungsgespräch aus meist öffentlich zugänglichen Quellen, wer zum Interview erscheint. Von jedem Ort der Welt kann man sich in eine Telekonferenz einwählen. Das Internet der Dinge rundet diese Entwicklungen ab und die heutigen Fahrzeuge sind mehr oder weniger fahrende Computer, die auch autonom fahren können, wenn dies programmiert sein sollte. Die rechtlichen Probleme, die diese Entwicklungen auslösen, sind so zahlreich wie die unterschiedlichen Entwicklungen und teilweise noch nicht ansatzweise geklärt.

Die Einführung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Betrieben verändert zunehmend die Art und Weise, wie Arbeitsprozesse gestaltet und Entscheidungen getroffen werden. Gerade in der Personalverwaltung übernimmt KI bereits Aufgaben wie das Bewerbermanagement, die Analyse von Mitarbeiterdaten und die Automatisierung von Verwaltungsprozessen. Doch welche Auswirkungen hat das auf die Beschäftigten und die Rechte der Arbeitnehmervertretungen?

Dieses Buch gibt einen sehr strukturierten Einblick in die Regulierung und Anwendung von KI im betrieblichen Kontext. Dabei stehen die Konsequenzen für den Arbeitsplatz im Mittelpunkt. Die Themen reichen von den rechtlichen Rahmenbedingungen der neuen KI-Verordnung bis hin zur Frage, wie Interessenvertretungen den Einsatz von KI überwachen und steuern können. Zunächst werden aber die technischen Grundlagen im ersten Kapitel eingehend erörtert, da man ohne diese Kenntnisse die Rechtsprobleme nicht zutreffend einordnen und lösen kann. Die vorhandenen Ansätze zu einer künstlichen Intelligenz werden kritisch bewertet zwischen Expertensystemen und maschinellem Lernen. Die Ergebnisse sind von vielen Beispielen abhängig und diesen oftmals der Vorbereitung von Entscheidungen, mit Grenzen bei Abwägungen auf der Basis von Werturteilen bei einer derzeit noch unvollkommenen Technikfolgenabschätzung.

KI eröffnet neue Chancen in der Arbeitswelt, wirft aber auch Fragen des Arbeitnehmerdatenschutzes, der Gerechtigkeit und der Transparenz auf. Dieses Buch soll helfen, die Herausforderungen der Zukunft aktiv mitzugestalten.

Aus dem Inhalt:

  • Was ist KI?
  • Was regelt die KI-Verordnung?
  • Wie wird KI in der Personalverwaltung eingesetzt?
  • Was bedeutet der Einsatz von KI im Arbeitsprozess?
  • Welche Rechte haben Betriebs- und Personalrat?
  • Was unterscheidet »gute« von »schlechter« KI?
  • Worauf müssen Betriebs- und Personalrat bei Vereinbarungen achten?

Vorteile auf einen Blick:

  • Erläutert die Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt
  • Stellt die Mitbestimmungsrechte von Betriebs- und Personalräten dar
  • Zeigt Lösungsansätze für gute betriebliche Regelungen auf.

In diese Zusammenhänge stößt dieses interessante Handbuch mit interessanten Schwerpunkten und setzt technisch da ein, wo die Probleme ausgelöst werden. Es geht dabei um die Möglichkeiten der Betriebsverfassung den Einsatz von KI zu steuern, etwa durch Betriebsvereinbarung. Jeder Einsatz geschieht aber vor dem Hintergrund der KI – VO der EU, die eingehend und kritisch thematisiert wird, wobei die VO von Typisierungen und Risikobeschreibungen von KI ausgeht.

Die Darstellung geht auch auf den Einsatz von KI etwa bei Bewerbungsprozessen ein, beschreibt die Kontrollproblematik, den Einsatz als Arbeitsmittel und die Rechte von Arbeitnehmer und Betriebsverfassung beim Einsatz von KI im Betrieb.

Die Darstellung geht intensiv auf bestehende Datenschutzprobleme und Einwilligungserfordernisse ein.

Das hochaktuelle Handbuch behandelt alle wichtigen Aspekte im Zusammenhang des Einsatzes von KI im Betrieb.

Zielgruppen: Betriebs- und Personalräte, Gewerkschaftssekretäre, Personalabteilungen, Rechtsanwälte

Autoren und Autorinnen: Laurens Brandt, Wissenschaftlicher Referent für Arbeitsrecht am Hugo Sinzheimer Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Hans-Böckler-Stiftung | Dr. Wolfgang Däubler, Prof. für Deutsches und Europäisches Arbeitsrecht, Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht an der Universität Bremen i. R. | Dr. Herta Däubler Gmelin, Prof. Rechtsanwältin in der Kanzlei schwegler rechtsanwaelte, Berlin | Dr. Isabell Hensel, Prof. für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht in der digitalen Gesellschaft, Universität Kassel | Dr. Tobias Kämpf, Professor für Sozialwissenschaften, Arbeit und Digitalisierung an der University of Labour | Dr. Ernesto Klengel, wissenschaftlicher Direktor des Hugo Sinzheimer Instituts für Arbeits- und Sozialrecht der Hans-Böckler-Stiftung | Tobias Krafft, Doktorand am Lehrstuhl »Algorithm Accountability« an der TU Kaiserslautern, Geschäftsführer der Trusted AI GmbH | Ina Reichhold, Ass. iur., Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht in der digitalen Gesellschaft, Universität Kassel | Dr. Marlene Schmidt, Prof. Partnerin, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht in der Kanzlei Apitzsch Schmidt Klebe Rechtsanwälte | Carla Schmidt, Associate, Rechtsanwältin in der Kanzlei Apitzsch Schmidt Klebe Rechtsanwälte | Dr. Johanna Wenckebach, Prof. für Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Arbeitsrecht an der University of Labour, Frankfurt; Justiziarin bei der IG Metall | Dr. Katharina Zweig, Prof. am Fachbereich Informatik der RPTU in Kaiserslautern

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