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Rezensionen juristischer Literatur

Ein Klassiker zur „Freiwilligen Gerichtsbarkeit“

Sternal, FamFG, 21. Auflage, 2023, C.H.Beck

Eine Rezension zu:

Abbildung von Sternal (vormals Keidel) | FamFG | 21. Auflage | 2023 | beck-shop.de

Werner Sternal (Hrsg.)

FamFG

Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit

Kommentar

21. Auflage

München: C.H.Beck, 2023, Buch. XLI, 3352 S. Hardcover (In Leinen), 169,00 Euro inkl. MwSt.

ISBN 978-3-406-79269-1

www.beck-shop.de

Das FamFG hatte das FGG ersetzt, so dass in diesem Gesetz nicht nur das Verfahren in Familiensachen geregelt ist. Die seit Jahrzehnten eingeführte Kommentierungen für die Praxis stellt den führenden Praxiskommentar für diesen Bereich dar, der in der Justiz durchgehend bundesweit verwendet wird. Der Name des Kommentars hat sich aufgrund bestimmter, nachvollziehbarer Entscheidungen geändert, so dass der Name „Keidel“ nicht mehr im Titel geführt wird.

Der bewährte – schon zum weniger häufig geänderten FGG erschienene – Kommentar bietet eine sehr praxisorientierte Erläuterung aller Rechtsfragen des FamFG unter deutlicher Orientierung an der höchst – und obergerichtlichen Rechtsprechung.

Inhalt

  • Allgemeiner Teil
  • Verfahren in Familiensachen
  • Verfahren in Betreuungs- und Unterbringungssachen
  • Verfahren in Nachlass- und Teilungssachen
  • Verfahren in Registersachen, unternehmensrechtliche Verfahren
  • Verfahren in weiteren Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit
  • Verfahren in Freiheitsentziehungssachen
  • Verfahren in Aufgebotssachen
  • Schlussvorschriften

Die Neuauflage erläutert zahlreiche gesetzliche Änderungen, die seit dem Erscheinen der vorigen Auflage verkündet worden sind, insbesondere das Gesetz zur Reform des Vormundschafts- und Betreuungsrechts, das ab dem 1. Januar 2023 große Änderungen auch im FamFG mit sich bringt, die sämtlich aufgegriffen werden.

Seit dem Erscheinen der Vorauflage im Jahr 2020 sind zahlreiche Änderungen des FamFG zu verzeichnen, von denen etwa 100 Normen betroffen sind, die daher weitgehend neu kommentiert werden. Die Neuauflage hat den Rechtsstand von Oktober 2022.

Die Neuauflage wurde entsprechend den zahlreichen Änderungen und der umfassenden Auswertung der Rechtsprechung völlig überarbeitet und bietet unter anderem einen Überblick über die Genese des Gesetzes und die Gesetzesänderungen in einer vorzüglichen Einleitung.

bt und gleichzeitig einen geschichtlichen Überblick über diese Entwicklung bietet und nicht ohne Grund 46 Seiten umfasst.

Neben den eigentlichen Familiensachen, deren Detaisl intensiv erläutert werden, widmet sich die Kommentierung weiteren Regelungsmaterien, also den Verfahrensvorschriften für die Bereiche Unterbringungs- und Betreuungssachen, Nachlass- und Teilungsangelegenheiten, Registersachen in unternehmensrechtlichen Verfahren und weiteren Angelegenheiten der früheren freiwilligen Gerichtsbarkeit wie Freiheitsentziehungssachen, Aufgebotsverfahren und weiteren Regelungsbereichen.

Die Kommentierungen dieser speziellen Verfahrensordnungen sind eng verbunden mit den jeweiligen Regelungsmaterien, was sich etwa am Handelsregisterverfahrensrecht leicht aufzeigen lässt, dass mit dem ersten Buch des HGB engstens kooperiert. Ähnlich verhält es sich mit dem Betreuungsrecht oder der Verbindung des Nachlassrechts und dem Erbscheinsverfahren mit dem Erbrecht. Besonders zeigt sich dies an den Auswirkungen des Gesetzes zur Vereinheitlichung des Stiftungsrechts und zur Änderungen des Infektionsschutzgesetzes, mit Änderungen, die am 01.07.2023 in Kraft treten werden, hier aber bereits berücksichtigt werden. Nichts anderes gilt für die Regelungen des Gesetzes über die Modernisierung des Personengesellschaftsrechts, die zum 01.01.2024 in Kraft treten. Die Kommentierungen haben insoweit verfahrensrechtlich vorausschauenden Charakter.

Alle Kommentierungen in diesem Band bieten eine präzise Zusammenfassung der neuesten Rechtsprechung und geben eine exakte Information über die wesentliche Literatur mit wissenschaftliche Tiefe, ausgewertet bis Ende Oktober 2022, teilweise auch noch bis zum Redaktionsschluss. Hervorzuheben ist die Auseinandersetzung mit allen Entwicklungslinien der Rechtsprechung, die etwa bei der EUErbVO noch sehr in den Anfängen ist, da insbesondere bei den internationalen Regelungen oftmals noch nicht hinreichende Klärungen durch die Rechtsprechung erfolgt sind, zumal immer mehr Angelegenheiten außergerichtlich geklärt werden.

Wie alle Vorauflagen ist auch die 21. Auflage präzise, ausgewogen und höchst aktuell und bietet gleichzeitig einen verständlichen Einstieg in das Verfahrensrecht der Freiw. Gerichtsbarkeit für Zivilrechtler und familienrechtlich Interessierte. Die Erläuterungen sind besonders praxisbezogen und orientieren sich an der Rechtsprechung des BGH und der Obergerichte.

Die Kommentierungen gehen intensiv auf die Verbindungslinien zwischen Verfahrensrecht und materiellem Recht ein, die in diesem Bereich sehr eng sind, wie etwa die vorzügliche Kommentierung zum Erbscheinsverfahren. Die Kommentierungen sind sehr prägnant, sehr strukturiert und sehr kompakt, stets ausgehend vom Normzweck.

Wie alle Vorauflagen überzeugt auch die 21. Auflage des eingeführten Kommentars zum FamFG in jeder Hinsicht und bietet der Praxis alle erforderlichen Informationen.

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