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Rezensionen juristischer Literatur

Schmerzensgeld 2023

Andreas Slizyk, Schmerzensgeld 2023. Handbuch und Tabellen, 19. Aufl., C.H.Beck

Eine Rezension zu:

Abbildung von Slizyk | Schmerzensgeld 2023 | 19. Auflage | 2023 | beck-shop.de

Andreas Slizyk

Schmerzensgeld 2023

Handbuch und Tabellen

inkl. Online – Version mit beck – online

119,00 € *

inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten (Download

19., überarbeitete und aktualisierte Auflage

München: C.H.Beck, 2022, XXXVIII, 1169 S.

Mit Freischaltcode für beck-online.SCHMERZENSGELD (gültig für ein Jahr ab Freischaltung).

ISBN 978-3-406-78724-9

Format (B x L): 21,0 x 29,7 cm

www.beck-shop.de

Seit 19 Auflagen gibt dieser Band nahezu Jahr für Jahr zuverlässig Auskunft über die Entwicklung der Schmerzensgeldbeträge durch deutsche Gerichte. Diese Datenbank bei beck.online enthält derzeit – die Datenbank wird fortlaufend aktualisiert – mehr als 4.600 Urteile, nachdem einige ältere, nicht mehr aktuelle Entscheidungen nach und nach ausgesondert worden sind. In der Neuauflage sind etliche neue Entscheidungen dokumentiert. Viele Verfahren in diesem Bereich werden allerdings auch verglichen, zumal die Praxis sehr uneinheitlich ist, durchaus auch abhängig von Sachverständigengutachten.

Die Datenbank erschließt sämtliche relevanten Entscheidungen. Der Zugangscode befindet sich auf der inneren Umschlagseite des Buches. Die Datenbank kann etwa auch über ein Tablet im Gerichtssaal konsultiert werden kann. Die Datenbank verhilft zu realistischen Einschätzungen, die sich mit den Erwartungen der Mandanten – unter dem Einschluss der Darstellungen zum US-Recht in den Medien – oftmals nicht decken werden, obwohl in die Spruchpraxis in Deutschland und Österreich Bewegung gekommen ist, etwa bei schweren Körperverletzungen.

Schmerzensgeldfälle häufen sich seit Jahren. Längst geht es nicht mehr nur Körperverletzungen durch Schädiger oder vermeintliche oder tatsächliche Folgen ärztlichen Versagens. Betroffen sind inzwischen auch die Kosmetikbehandler. Tättowierer und weitere Berufsgruppen. Es gibt unzählige Arten der körperlichen und psychischen Verletzung, die es schwierig machen, einen angemessenen Betrag zu fordern. Wer sich deutsches Schmerzensgeld auf der Basis der Meldungen aus den USA zu punitive damages wünscht, wird meist schnell enttäuscht werden, zumal die Prozesse mit einem oder mehr Sachverständigengutachten mühsam sein und sich über Jahre hinziehen können.

Bei Schmerzensgeldfällen geht es immer auch um die Verarbeitung von Emotionen, so dass die Erwartungen der Mandanten oftmals unrealistisch sind, aber angesichts der erlittenen körperlichen und/oder seelische Verletzungen nachvollziehbar sind. Ein angemessenes Schmerzensgeld kann dabei helfen, den erlittenen Schmerz zu kompensieren. Die Datenbank erlaubt es, eine realistische Einschätzung vorzunehmen, zumindest für bereits entschiedene Fallkonstellationen. Es kommen allerdings immer neue Aspekte hinzu. Das Besondere dabei ist, dass das zugesprochene Schmerzensgeld bei allen älteren Entscheidungen mithilfe des aktuellen Verbraucherpreisindexes angepasst wird.

Das Werk verbindet anders als konkurrierende Werk Handbuch und Schmerzensgeldtabelle. Das Handbuch bietet auf ca. 290 Seiten eine umfassende, sehr systematische Darstellung aller Rechtsfragen, die beim Schmerzensgeld relevant werden können, wobei Schwerpunkte bei den Bemessenskriterien und den Auswirkungen des Haftungsprivilegs aus § 104 SGB VII auf das Schmerzensgeld gebildet werden.  Der Aufbau erleichtert ein rasches “Querlesen” und einen Vergleich von Fällen.

In der jetzigen Auflage wurde die Systematik der Schmerzensgeldtabelle erneut verfeinert. Etliche Rubriken sind hinzugekommen. Die tabellarische Darstellung hat drei Teile, „Von Kopf bis Fuß“, „Alltägliche Verletzungen“ und „Besondere Verletzungen und Verletzungsfolgen“, mit starken Bezügen zum Strafrecht. Die jeweiligen Inhalt der Gerichtsentscheidungen werden stets kurz zusammen gefasst.

Die Darstellung zeigt, dass kein Schmerzensgeldfall wie der andere ist und die Fälle einen sehr inviduellen Einschlag haben, auch wenn die Bewertungskriterien allgemein herausgearbeitet werden können. Die neuere Rechtsprechung des BGH wird intensiv in das Handbuch einbezogen!

Wer mit Schmerzensgeldansprüchen befasst ist, wird diese Darstellung und die Datenbank intensiv nutzen, die mit jeder Neuauflage noch praxisgerechter und interessanter wird.

 

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