Büte / Volker, Zugewinnausgleich bei Ehescheidung, 6. Auflage, 2022, C.H.Beck
Eine Rezension zu:
Dieter Büte /Mathias Volker
Zugewinnausgleich bei Ehescheidung
Einzeldarstellung
6., völlig neu bearbeitete Auflage
München: C.H.Beck, 2022, Buch. XXX, 499 S., 85,00 Euro
ISBN 978-3-406-78252-7
In diesem Handbuch werden alle Fragen behandelt, die sich im Zusammenhang mit dem Zugewinnausgleich bei einer Trennung oder Scheidung stellen, wobei insbesondere auch zentrale Bewertungsfragen detailliert erörtert werden. Die seit Jahren eingeführte Darstellung bildet deutliche Schwerpunkte bei der Durchführung des Zugewinnausgleichs, den sich hier stellenden steuerrechtlichen Aspekten, den Verfahrensvorschriften des FamFG. Das Handbuch enthält viele Checklisten, Berechnungsbeispiele und Musterformulierungen.
Eine erhebliche Anzahl von Scheidungen wird als einvernehmliche Ehescheidung abgewickelt. Infolgedessen wird in diesem Band der Praxis des Ehevertrages und der Scheidungsvereinbarung breiter Raum eingeräumt, ohne die Aspekte der Prozessführung zu vernachlässigen. In diesem Bereich gibt es eine hochentwickelte Vertragskultur, die Konflikte vermeiden hilft.
Das bewährte Handbuch bietet allen im Familienrecht und im Erbrecht tätigen Juristinnen und Juristen einen besonderen praktischen Wert aufgrund der detaillierten Verknüpfung von familienrechtlichen und steuerrechtlichen Fragestellungen, insbesondere zu Einzelfragen der Vermögensbewertung von Gegenständen, Rechten und Verbindlichkeiten. Damit ergänzt das Werk hervorragend die rein juristische Literatur zum Scheidungsrecht um eine hier zwingend erforderliche, wirtschaftliche Betrachtungsweise. Die sich in der Praxis immer wieder zentral stellenden Bewertungsfragen werden hier offensiv behandelt und interessanten Lösungsmodellen zugeführt. Dabei wird auch diskutiert, wie dies den Betroffenen optimal kommuniziert werden kann. Es geht den Autoren im Kern um die Herstellung eines paritätischen Ausgleichs.
- Internationalisierung des Familienrechts (EuGüVo)
- Bewertung von Unternehmen, freiberuflichen Praxen und Betrieben
- Ehevertragsproblematik
- vorzeitiger Zugewinnausgleich
- vertragliche Ausgestaltung des Güterrechts
- Lebensversicherungen: Wahlrechte und Kündigungen
- Nebengüterrecht
- Nießbrauch bei privilegierten Zuwendungen.
- Wertpapier- und Aktienbewertungen
- Bewertungen neuer Entlohnungsmethoden, Phantomaktien
- Neubewertung des Nießbrauchs und anderer Gebrauchsrechte
- Bewertung von Grundstücken mit Rückfallklauseln
- Zuwendungen von Schwiegereltern
- Bewertung vorehelicher Zuwendungen
- vorgezogener Zugewinnausgleich.
Das umfangreiche Vermögensregister behandelt die Fragen des „Was ist wieviel wert?“ von Abfindung bis Zuwendung. Die aktuelle Rechtsprechung ist im Detail auf dem Stand von Januar 2022 ausgewertet, etwa auch die Änderungen beim Nießbrauch und Wohnrechten oder unbenannten Zuwendungen. Interessante Ausführungen gelten den Grundstücksübertragungen – zumindest von Eltern an Kindern – unter Neutralisierung der Rückfallklauseln wenn der Wertzuwachs beim Endvermögen durch die abnehmende Lebenserwartung der Eltern in gleicher Höhe dem Anfangsvermögen zugerechnet wird.
Dieses brillante Werk zur Vermögenauseinandersetzung bei Trennung und Scheidung bietet der Praxis kompakt dargestellte und überaus wesentliche Informationen für diesen zentralen Bereich des Familienrechts.
Die Neuauflage bietet mangels Gesetzesänderungen in den letzten fünf Jahren in dem Bereich die Möglichkeit einer umfassenden Bestandsaufnahme, auch der Bewertungsfragen, die oftmals völlig zentral in Verhandlungen sind und bei denen sich – etwa für den Bereich des KUM – erhebliche Änderungen bei den Bewertungsansätzen ergeben haben. Dabei wird auch auf die Problematik des nicht kodifizierten Nebengüterrechts eingegangen. Umfassend erläutert wird jetzt die EU-EhegüterrechtsVO.
Das Handbuch bietet nach wie vor eine der besten Darstellungen zum Zugewinnausgleich bei einer Scheidung.