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Rezensionen juristischer Literatur

FamFG für den schnellen Zugriff – Der Klassiker zur Freiwilligen Gerichtsbarkeit

Bumiller / Harders / Schwamb, FamFG, 12. Auflage, 2019, C.H.Beck

Eine Rezension zu:

Abbildung von Bumiller / Harders / Schwamb | FamFG | 12., überarbeitete Auflage | 2019

Ursula Bumiller / Dirk Harders / Werner Schwamb

FamFG

Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit

Kommentar

12., überarbeitete Auflage

München: C.H.Beck, 2019, Buch. XXI, 1585 S. Hardcover (In Leinen), 109,00 Euro inkl. MWsT.

ISBN 978-3-406-73166-2

Autoren

Das Werk ist Teil der Reihe: Beck’sche Kurz-Kommentare; Band 33

www.beck-shop.de

Das FamFG hatte das FGG ersetzt, so dass in diesem Gesetz nicht nur das Verfahren in Familiensachen geregelt ist.Die eingeführte Kommentierungen für die Praxis stellt denm führenden Praxiskommentar für diesen Bereich dar, der in der Justiz durchgehend bundesweit verwendet wird.

Der bewährte – schon zum weniger häufig geänderten FGG erschienene – Kommentar bietet eine sehr praxisorientierte Erläuterung aller Rechtsfragen des FamFG unter deutlicher Orientierung an der höchst – und obergerichtlichen Rechtsprechung.

Seit dem Erscheinen der Vorauflage im Jahr 2015 sind Änderungen durch insgesamt 17 Gesetze zu verzeichnen, von denen 70 Normen betroffen sind und daher neu kommentiert werden. Die Neuauflage hat den Rechtsstand vom 1.1.2019.

Die Neuauflage wurde entsprechend den zahlreichen Änderungen und der umfassenden Auswertung der Rechtsprechung völlig überarbeitet und bietet unter anderem:

  • Neukommentierung der §§ 97, 98, 163 und 163a aufgrund des Gesetzes zum internationalen Güterrecht und zur Änderungen von Vorschriften des IPR vom 17.12.2018 mit einer Neukommentierung des § 97 FamFG
  • die Bekämpfung von Kinderehen in § 129 sowie Erstkommentierung des § 129a
  • § 151, Ergänzung insbesondere im Hinblick auf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
  • § 167 FamFG (Ergänzung im Hinblick auf den gerichtlichen Genehmigungsvorbehalt für freiheitsentziehende Maßnahmen bei Kindern)
  • das Gesetz zur Änderung der materiellen Zulässigkeitsvoraussetzungen von ärztlichen Zwangsmaßnahmen und zur Stärkung des Selbstbestimmungsrechts bei Betreuten
  • Erweiterung und Änderung der Kommentierungen zu §§ 239, 266 FamFG
  • Kommentierung der gesetzlichen Änderungen zu §§ 252 bis 259 FamFG
  • erhebliche Erweiterung des § 312 FamFG – Unterbringungssachen
  • die umfangreichen Änderungen im Erbrecht durch das Gesetz zum internationalen Erbrecht und zur Änderung von Vorschriften zum Erbschein vom 29.06.2015 mit einer durch Rechtsprechung und Literatur angereicherten Kommentierung der §§ 352 a – 352e FamFG mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Einarbeitung der EuErbVO v.a. in §§ 343 und 352 FamFG
  • Erstkommentierung der §§ 352a, 352b, 352c und 352d FamFG
  • das Gesetz zur Änderung des Sachverständigenrechts und zur weiteren Änderung des FamFG vom 11.10.2016 mit der Erstkommentierung der neu eingefügten Normen §§ 155b, 155c und § 163 a FamFG.
  • umfangreiche Ergänzungen im Verfahren in Versorgungsausgleichssachen und der vielschichtigen neuen Rechtsprechung hierzu.

Sämtliche Änderungen werden in der Einleitung vorgestellt, die einen profunden Überblick über die verzweigte Materie gibt und gleichzeitig einen geschichtlichen Überblick über diese Entwicklung bietet und nicht ohne Grund 46 Seiten umfasst.

Neben den eigentlichen Familiensachen, deren Detaisl intensiv erläutert werden, widmet sich die Kommentierung weiteren Regelungsmaterien, also den Verfahrensvorschriften für die Bereiche Unterbringungs- und Betreuungssachen, Nachlass- und Teilungsangelegenheiten, Registersachen in unternehmensrechtlichen Verfahren und weiteren Angelegenheiten der früheren freiwilligen Gerichtsbarkeit wie Freiheitsentziehungssachen, Aufgebotsverfahren und weiteren Regelungsbereichen.

Die Kommentierungen dieser speziellen Verfahrensordnungen sind eng verbunden mit den jeweiligen Regelungsmaterien, was sich etwa am Handelsregisterverfahrensrecht leicht aufzeigen lässt, dass mit dem ersten Buch des HGB engstens kooperiert. Ähnlich verhält es sich mit dem Betreuungsrecht oder der Verbindung des Nachlassrechts und dem Erbscheinsverfahren mit dem Erbrecht.

Alle Kommentierungen in diesem Band bieten eine präzise Zusammenfassung der neuesten Rechtsprechung und geben eine exakte Information über die wesentliche Literatur mit wissenschaftliche Tiefe, ausgewertet bis Ende Oktober, teilweise auch noch bis zum Redaktionsschluss. Hervorzuheben ist die Auseinandersetzung mit allen Entwicklungslinien der Rechtsprechung, die etwa bei der EUErbVO noch sehr in den Anfängen ist, da insbesondere bei den internationalen Regelungen oftmals noch nicht hinreichende Klärungen durch die Rechtsprechung erfolgt sind, zumal immer mehr Angelegenheiten außergerichtlich geklärt werden.

Wie alle Vorauflagen ist auch die 12. Auflage präzise, ausgewogen und höchst aktuell und bietet gleichzeitig einen verständlichen Einstieg in das Verfahrensrecht der Freiw. Gerichtsbarkeit für Zivilrechtler und familienrechtlich Interessierte. Die Erläuterungen sind besonders praxisbezogen und orientieren sich an der Rechtsprechung des BGH und der Obergerichte.

Die Kommentierungen gehen intensiv auf die Verbindungslinien zwischen Verfahrensrecht und materiellem Recht ein, die in diesem Bereich sehr eng sind, wie etwa die vorzügliche Kommentierung zum Erbscheinsverfahren. Die Kommentierungen sind sehr prägnant, sehr strukturiert und sehr kompakt, stets ausgehend vom Normzweck.

Wie alle Vorauflagen überzeugt auch die 12. Auflage des eingeführten Kommentars zum FamFG in jeder Hinsicht und bietet der Praxis alle erforderlichen Informationen.

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