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Rezensionen juristischer Literatur

Grundbegriffe der Unfallmedizin

R. Spier/K. Spier, Grundbegriffe der Unfallmedizin, 4. Auflage, 2019, VVW

Eine Rezension:

 Grundbegriffe der Unfallmedizin

 Rüdiger Spier/Katrin Spier

Grundbegriffe der Unfallmedizin

4. Auflage

Karlsruhe: VVW, 2019, 207 Seiten, kartoniert, 34,00 Euro inkl. MwSt.

ISBN  978-3-96329-032-9

www.vvw.de

Private Unfallversicherungen haben sie nach wie vor den größten Anteil an den Schadenaufwendungen, dementsprechend hoch ist die Zahl der vor Gericht ausgeurteilten Fälle in diesem Bereich. Diese Fälle haben einen starken medizinischen Bezug, insbesondere zur Unfallmedizin, deren Grundlagen hier von zwei erfahrenen Ärzten dargestellt werden. Im Kern geht es darum die unfallchirurgischen Grundbegriffe auch rechtlich richtig einordnen zu können. Hervorgegangen ist der Band aus intensiven Mitarbeiterschulungen für Mitarbeiter aller Versicherungen, die mit Unfällen zu tun haben.

Die Darstellung konzentriert sich – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – auf die wesentlichen, häufig wiederkehrenden Grundfragen, die sich iim Zusammenspiel zwischen Versichertem, Versicherung und Ärzten ergeben und Einschluss der medizinischen Gutachtenpraxis.

Die Kenntnis unfallchirurgischer Grundbegriffe ist die Basis von Diagnose, Therapie und der Bearbeitung versicherungsrechtlicher Fragen. Wer ärztliche Berichte und Gutachten auswerten möchte, muss zahlreiche medizinische Begriffe kennen und zuordnen können. Aus ihrer langjährigen Praxis und der Erfahrung mit Mitarbeiterschulungen geben die Verfasser eine Hilfestellung bei der Interpretation ärztlicher Befundberichte, vermeiden so überflüssige Rückfragen bei Ärzten und erleichtern die Bearbeitung von Rückfragen der Versicherten. Sachbearbeiter erhalten mit diesem Buch eine hilfreiche Arbeitsgrundlage für die tägliche Arbeit.

Ausgehend von der Anatomie werden Unfälle am Bewegungsapparat (mit Bezug zur Orthopädie), dem Rumpf, den Gliedmaßen sowie etwa dem Nerven – und Sinnesystem diskutiert. Der Band wendet sich sodann den primären Unfallfolgen zu und geht insoweit auf die wesentlichen Verletzungsformen ein, etwa auch auf chemische Verletzungen. Sekundäre Unfallfolgen sind Gegenstand des folgenden Kapitels, etwa in Form einer Muskelatropie oder eine Trombose.

Aus Sicht eines Anwaltes als Interessenvertreters eines Unfallgeschädigten ist insbesondere das fünfte Kapitel sehr interessant, weil es sich mit der Gutachtenpraxis auseinandersetzt. Das Kapitel schildert zum einen wie ein solches Gutachten aufgebaut werden sollte, bietet aber auch interessante Ansatzpunkte, um medizinische Gutachten kritisch in der Beweisstation zu würdigen, was im Einzelfall auch zur Beantragung eines Pbergutachtens führen kann, oftmals aber werden die Sachverständigen zwecks Erläuterung etwaiger Unklarheiten zu einem Beweisaufnahmetermin geladen.

Die gut geschriebene Darstellung ist auch für den medizinischen Laien verständlich und bietet klare Erklärungen zu den Grundbegriffen der Unfallmedizin.

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