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Rezensionen juristischer Literatur

Handbuch zum „Internet of Things“

Bräutigam/Kraul (Hrsg.), Internet of Things. Rechtshandbuch, Erstauflage, 2021, C.H.Beck

 

Eine Rezension zu:

Abbildung von Bräutigam / Kraul | Internet of Things | 1. Auflage | 2021 | beck-shop.de

 Peter Bräutigam/Thorsten Kraul (Hrsg.)

 Internet of Things

Rechtshandbuch

Erstauflage

 München: C.H.Beck, 2021, 1033 S., 219 Euro inkl. MwSt.

ISBN  978-3-406-74898-1

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Mit dem Begriff „Internet of Things“ wird schlagwortartig die Vernetzung von Gegenständen mit den Medien des Internets bezeichnet, die gemeinsam haben, das damit mit entsprechender Software ausgestattete Gegenstände – ggf. kontrolliert – selbstständig über elektronische Kommunikation vernetzt werden können und insofern verschiedene Aufgaben für den Besitzer erledigen können. Die damit verbundenen Phänomene sind sehr vielfältig und kaum generalisierbar. Die Visionen von Nicola Tesla werden im Vorwort zitiert. Sie reichen von einer allg. Informationsversorgung über automatische Bestellungen bis hin zu Warn- und Notfallfunktionen und der automatischen Steuerung von Prozessen. Es liegt auf der Hand, dass damit die elektronische Kommunikation zwar revolutioniert wird, sich durch diese Prozesse aber auch erhebliche Risiken auftun, wie sich etwa im Kfz-Bereich bei der automatisierten Steuerung deutlich zeigt. Diese Prozesse machen den Menschen nicht überflüssig, aber sie erleichtern und erschweren unter Umständen das Leben in vergleichbarer Art und Weise. Der Umbruch von einer Kultur des Buches zu einer Kultur der Zeichen ist längst vollzogen. Die damit verbundenen Technologien entwickeln sich ständig weiter und sind nicht aufzuhalten. Allerdings sind zahlreiche damit verbundene Rechtsfragen in einer Querschnittsmaterie ungeklärt, so dass dieses Handbuch Pionierarbeit leistet.

Das Handbuch geht von der zentralen Annahme aus, dass das Internet heute allgegenwärtig ist, mit erheblichem ökonomischem Potential. In diesem Konzept berechnen die „Dinge“ den Bedarf ohne menschlisches Zutun, unter deutlichen Zusammenhängen mit KI, was durchaus Kontrollprobleme aufwirft.

Die Erstauflage geht auf die aktuellen Rechtsfragen ein, die sich im rasch entwickelnden Internet der Dinge (IoT) neu stellen und weitgehend noch ungeklärt sind. Dies betrifft als Querschnittsmaterie etliche Rechtsgebiete, darunter das Vertrags- und Haftungsrecht, etwa beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Das Werk berücksichtigt insbesondere auch Fragen zum Datenschutz- und Kartellrecht. Weitere Schwerpunkte sind IT-Sicherheit sowie regulatorische Anforderungen z.B. im Telekommunikations- oder Exportkontrollrecht.

Aus dem Inhalt

  • Struktur des IoT
  • Rechtliche Fragestellungen zu Daten
  • Vertragsgestaltung
  • Haftung
  • Ökosysteme
  • Vertrieb
  • IT-Sicherheit
  • Künstliche Intelligenz
  • Blockchain-Lösungen
  • Besondere Regulierungsfragen
  • Sektorspezifische Anwendungsbereiche, z.B. Automobilwirtschaft, Energie, Gesundheitswirtschaft, Handel, Immobilienwirtschaft, Logistik, Smart Factory, Medien, Smart Cities, Telekommunikation, Verkehr, Versicherungswirtschaft

Das Handbuch geht von einer tradierten juristischen Methode aus: Bevor ein Sachverhalt nicht hinreichend geklärt ist, kann er juristisch nicht klar beurteilt werden. Daher geht Teil 1 eingehend auf die technischen Voraussetzungen des Internet of Things ein. Im Mittelpunkt steht dabei das smarte Gerät, dass im Wege der Datenverarbeitung und auf der Basis einer elektronischen Kommunikation diese strikt softwaregesteuerten Aufgaben erfüllt. Der zweite Teil geht auf die Netzwerkstrukturen ein, die die Erfüllung dieser Aufgaben erst via Telekommunikation ermöglichen. Die Fehleranfälligkeit solcher Strukturen ist unter anderem Gegenstand der juristischen Teile 3 und 4. Teil 3 enthält eher allgemeine juristische Beurteilungen zu Daten, Vertragsgestaltung, Haftung, Vertrieb, IT-Sicherheit, KI, Blockchain-Lösungen, Patentrecht, Kartellrecht und besonderen Regulierungfragen.

Erst der Teil 4 geht auf sektorspezifische Anwendungsbereiche ein. Dieser Teil setzt völlig konsequent mit der Automobilwirtschaft ein, geht dann näher auf Fintech, Energie, den besonders sensiblen Bereich der Gesundheitswirtschaft, Handelspalltformen, Immobilienwirtschaft, Landwirtschaft, Maschinenbau, Medien, Öffentliche Verwaltung und Smart Cities, TK, Verkehr und Versicherungswirtschaft ein. Alle Kapitel enthalten zahlreiche Beispiele und Gestaltungsvorschläge.

Das Handbuch bietet in hochqualifierter und praxisnaher Pionierarbeit eine Bestandsaufnahme von Technik und Recht des Internet of Things.

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