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Rezensionen juristischer Literatur

Überblick über das Hochschulrecht

Carsten Morgenroth, Hochschulstudienrecht und Hochschulprüfungsrecht, 2. Aufl., 2020, NOMOS

Eine Rezension zu:

Morgenroth | Hochschulstudienrecht und Hochschulprüfungsrecht | Cover

Carsten Morgenroth

Hochschulstudienrecht und Hochschulprüfungsrecht

Von Dr. Carsten Morgenroth

2. Auflage 2020, 190 S., Broschiert,
ISBN 978-3-8487-5790-9

www.nomos-shop.de

Die zweite Auflage behandelt das Recht des Hochschulstudiums – für alle Studienarten – kompakt in einem Band, in einer sehr kompakten und konzentrierten Darstellung. Die Neuauflage erfolgte vor dem Hintergrund, dass sich das Recht des Hochschulstudiums und der Hochschulprüfungen in den letzten Jahren rasant geändert hat, mit zum Teil gravierenden Folgen für die Betroffenen. Dies gilt insbesondere auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung nahezu aller Studiengänge, die in diesem Band auch einbezogen werden.

Als Student sollte man seine Rechte und Pflichten kennen und dies ist mit dieser 2. Auflage leicht zu leisten, die den Leser auf die aktuellen Neuerungen für die Praxis kompakt und zielgerichtet hinführt. Die Neuauflage berücksichtigt unter anderem:

  • Rechtsprechung des BVerwG zur Anerkennung von Prüfungsleistungen
  • Anwendbarkeit des MuSchG auf Studentinnen
  • Anpassungen nach DS-GVO und BDSG, sowie spezifischerer Regelungen
  • Entziehung des Doktorgrads im Rahmen des Plagiats
  • Rechtsfolgen bei Mängeln der Satzung.

Die Darstellung ist sehr praxisorientiert und lässt alle überflüssigen Informationen weg, so dass die Schwerpunktbildung sehr überzeugend ist. Enthalten sind 40 Vertiefungen zu Problemsituationen. Der Text ist sehr gut lesbar und enthält viele Grafiken. Neben den staatlichen Hochschulen werden im Grundlagenteil A auch die privaten Hochschulen behandelt, die deutlich zunehmen. Diese Zweispurigkeit zieht sich durch den gesamten Text, der auch die grundrechtlichen Zugangs- und Zulassungsvoraussetzungen intensiv darstellt, anhand der einschlägigen Rechtsprechung.

Wichtig für den Leser ist insbesondere Teil A.9 über das hochschulrechtliche Satzungsrecht, das für viele unterschiedliche Studien – und Prüfungsordnungen sorgt, die aber die gleichen Grundlagen haben und an den hier behandelten Prüfkriterien zu messen sind.

Der Teil B behandelt im Überblick das Recht des Hochschulstudiums, ausgehend von den Zugangsvoraussetzungen, über die Immatrikulation über das spezifische Satzungsrecht und die parallelen Regelungen der privaten Hochschulen, die als AGB qualifiziert werden, so dass hier auch Kriterien der Inhaltskontrolle thematisiert werden. Da es sich um Verbraucherrecht handelt, wird auch die Thematik des Widerrufsrecht intensiv angesprochen, ebenso wie beiderseitige Kündigungsmöglichkeiten und deren Folgen.

In Teil C wird das Hochschulprüfungsrecht dargestellt, widerum mit überzeugenden Schwerpunktbildungen beim Leistungsermittlungsverfahren mit den aktuellen Aspekten für das Plagiat und beim Leistungsbewertungsverfahren mit der aktuellen Rechtsprechung zu den Bewertungsspielräumen und deren Grenzen. Die Aspekte des Rechtsschutzes werden hier ebenfalls kompakt dargestellt. Teil D behandelt das Anerkennungsverfahren. Die beiden beiden Anhänge bringen einschlägige Rechtstexte und einem Beispiel einer Anerkennungs- und Anrechnungsordnung.  Der Band bietet auch Hilfestellungen bei der rechtzeitigen Anpassung der numerus clausus-Verfahren, die nach den Vorgaben des BVerfG zum Sommersemester 2020 in Geltung treten.

Der interessante Praxisband bietet eine sehr kompakte und sehr informative Darstellung des gesamten Hochschulrechts.

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