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Rezensionen juristischer Literatur

Landwirtschaft und Naturschutzrecht

Czybulka / Köck (Hrsg.), Landwirtschaft und Naturschutzrecht, Erstauflage, 2019, NOMOS

Eine Rezension zu:

  Czybulka / Köck | Landwirtschaft und Naturschutzrecht | Cover

Detlef Czybulka / Wolfgang Köck

Landwirtschaft und Naturschutzrecht

Beiträg des 13. Deutschen Naturschutzrechtstages in Leipzig

Herausgegeben von Prof. Dr. Detlef Czybulka, Prof. Dr. Wolfgang Köck

2019, 218 S., Broschiert, 59,00 Euro inkl. MwSt.

Das Werk ist Teil der Reihe Beiträge zum Landwirtschaftsrecht und zur Biodiversität, Band 13.

ISBN 978-3-8487-5450-2

www.nomos-shop.de

Der Band dokumentiert die Vorträge auf dem 13. Deutschen Naturschutztag in Leipzig. Er vereint Analysen der Entwicklungslinien im Verhältnis von Landwirtschaft(srecht) zum Naturschutzrecht mit einer Bestandsaufnahme über Produktionsstruktur und Stoffströme, einem auch unter dem Aspekt der Klimakrise hochaktuellem Thema, das auch im Zusammenhang mit der “Naturschutz – Initiative 2020″ des BMU steht.

Im Kern geht es dabei um Ursachen der Verarmung der Natur im ländlichen Raum mit dem bekannten Biodiversitätsschwund und Strategien der Bekämpfung dieser Entwicklung, die letztlich erst seit den 60ger – Jahren erforscht und seit 1970 Gegenstand politischer Wahrnehmung sind. Es handelt sich dabei auch um eine Kritik der Bewirtschaftungsweise, die in dieser Form ihr Endstadium längst erreicht hat.

In den Beiträgen wird gezeigt, dass der Biodiversitätsschwund der Kulturlandschaften und das Insektensterben zwangsläufig eintreten und einem lang anhaltenden Höfeschwund korrelieren. Die hohe Leistungsfähigkeit der industrialisierten heutigen Landwirtschaft in Deutschland geht zu Lasten der Biodiversität der Äcker und Wiesen, auf denen zu zwei Dritteln für den Futtertrog produziert wird. Die Beiträge zeigen ein deutliches Missverhältnis zwischen Naturschutz und Landwirtschaftsrecht, etwa im Zusammenhang mit der Frage, ob Naturschutz durch Nutzung hergestellt werden kann.

Beleuchtet wird aber auch die gemeinsame Agrarpolitik der EU. Die Fehlentwicklung ist nicht nur durch die Agrarsubventionen der EU, sondern auch mangels Steuerung durch nationales Recht eingetreten. Es geht insoweit auch um das Versagen der Steuerungskonzepte. Weder „gute fachliche Praxis“ noch naturschutzrechtliche Eingriffsregelung vermögen diesen Trend ohne konkrete Betreiberpflichten der Landwirte zu stoppen. Die aktuellen Entwicklungslinien werden eingehend nachgezeichnet. Das Artenschutzrecht erweist sich als Placebo. Regelungsmöglichkeiten in einem neu zu konzipierenden Landwirtschaftsrecht oder im Naturschutzrecht werden aufgezeigt, etwa hinsichtlich der Pläne der EU-Kommission für den zeitraum nach 2020 und den Abstimmungen mit den je nationalen Rechtskonzepten.

Mit Beiträgen von

Detlef Czybulka, Peter Fischer-Hüftle & Martin Gellermann, Ulrich Hampicke, Wolfgang Köck, Klaus Meßerschmidt, Stefan Möckel, Rudolf Mögele, Bernhard Osterburg, Ingmar Piroch, Eckard Rehbinder, Wolfgang Schumacher.

Der Band bietet eine interessante und kritische Bestandsaufnahme der aktuellen Situation.

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