P. Ostendorf, Englisches Recht in der Vertragsgestaltung, Erstauflage, 2021, C.H.Beck
Eine Rezension zu:
Patrick Ostendorf
Englisches Recht in der Vertragsgestaltung
Handbuch
Erstauflage
München: C.H.Beck, 2021, XXIV, 206 S., 79,00 Euro inkl. MwSt.
ISBN 978-3-406-76109-6
- In Gemeinschaft mit Helbing & Lichtenhahn/Basel und LexisNexis SA –
Das neue Handbuch behandelt die – angesichts erheblicher Abweichungen vom deutschen Recht – erheblichen Besonderheiten der Vertragsgestaltung im englischen Recht, die sich durch den Brexit weiter verstärkt haben, zumal auch implementiertes EU-Richtlinienrecht nach und nach zurück geführt werden wird. Unbeschadet des Brexit wird die Rechtswahl des Rechts von England und Wales weiter eine erhebliche Bedeutung haben und immer mehr Verträge in Deutschland und der EU werden auf der Basis englischen und/oder US-amerikanischen sowie – im geringeren Umfang – des kanadischen Rechts oder des Rechts der Republik Irland (das erhebliche Besonderheiten bereithält) gestaltet, wobei sich diese vier Rechtskreise aufgrund einer gemeinsamen Rechtstradition durchaus auch „synthetisieren“ lassen. Eine Änderung ist nicht zu erwarten und vor den meisten internationalen Schiedsgerichten in Europa werden Verträge nach den genannten Rechtsordnungen verhandelt. Derzeit ist ein Aufwertung des irischen Rechts bei transnationalen Vertragestaltungen nicht zu verkennen, wobei erhebliche Ähnlichkeiten – und Abweichungen – bestehen.
Das neue Handbuch behandelt sehr systematisch und pointiert die typischen Probleme und Fallstricke des englischen Rechts in der Vertragsverhandlung und Vertragsgestaltung. Neben einer kompakten allgemeinen Einführung in die englische Vertragsrechts-Ordnung finden sich viele Beispiele und Muster für die eigene Gestaltung von internationalen Wirtschaftsverträgen in vier Kapiteln.
- Allgemeines Vertragsrecht, Kaufrecht und sonstige Wirtschaftsverträge mit Verjährungsfragen
- Typischer Aufbau englischer Wirtschaftsverträge anhand typischer Verträge wie Kaufverträge und Vertriebsverträge
- Einordnung von Vertragspflichten und damit verbundene Rechtsfolgen
- Haftungsbeschränkungen und -überwälzungen unter Einbeziehung des AGB -Rechts in Kapitel 3
- Haftungsverschärfungen und Haftungsrisiken
- Vertragsbeendigung und deren Folgen
- Schutz der Integrität der Vertragsurkunde und Umgang mit (falschen) vorvertraglichen Aussagen
- Streitbeilegungs- und Rechtswahlklauseln, Rolle der Notaries in England und Wales
- Grundlagen der Prozessführung in England & Wales
In Kapitel 4 werden die Grundlagen des englischen und walisischen Prozessrechts erörtert und zwar von der Einleitung des Verfahrens, über Vergleichsverhandlungen, Gerichtsentscheidungen und etwaigen Rechtsmitteln.
Die sehr systematische und leicht verständliche Darstellung bietet eine profunde Übersicht über die Vertragsgestaltung nach dem Recht von England und Wales.